Erntelogistik

Die Herausforderung bei der Koordination der Erntelogistik besteht darin, dass oftmals innerhalb kurzester Zeit grofie Mengen geerntet, gehackselt, trans- portiert und eingelagert werden mussen, um ein optimales Ertragsergebnis mit einer Minimierung von Silier — und Lagerverlusten zu erzielen. Die z. T. extremen Wetterbedingungen machen es dabei schwer, den Erntetermin fruhzeitig fest — zulegen. Umso wichtiger ist es, dass analog zu den Anbauvorbereitungen alle Maschinen moglichst rechtzeitig voll einsatzbereit sind. Hier ist eine etwas fruhere Wartung zur Vermeidung von Maschinenausfallen sehr wahrscheinlich profitabler, als die Wartung nach hinten zu schieben und in der kritischen Phase mit defektem Gerat Ausfallzeiten hinnehmen zu mussen.

Bei der Planung der Transportkette vom Halm bis zur Silage ist es oftmals die Geschwindigkeit der zur Verfugung stehenden Hacksler, die aufzeigt, wie viel Masse in welcher Zeit abtransportiert und verarbeitet werden muss, um Stillstand — zeiten des Hackslers zu vermeiden. Hier mussen dann Lange der Transportwege, Ladekapazitaten und auch die Geschwindigkeit der Transportfahrzeuge mit ein — bezogen werden (Handler et al. 2011). Sofern die Entfernungen zur BGA jedoch zu grofi werden, ist es unter Umstanden sinnvoll, auch Wartezeiten beim Hackseln hin — zunehmen, anstatt eine Vielzahl von Transportfahrzeugen einzusetzen. Sollte eine grofie Zahl von Transportfahrzeugen eingesetzt werden, fallen viele Wartezeiten an, sobald der Hacksler zum Tanken oder zum Verlegen auf andere Schlage unter — brechen muss. Es ist damit zu rechnen, dass der Hacksler keine konstanten Mengen produziert. Kleine Schlage oder nicht optimale bzw. wechselnde Bodenbedingungen sorgen z. T. dafur, dass der Massestrom abnimmt. Welche Art von Maschinen zum Einsatz kommt, hangt oft wesentlich davon ab, welches Budget fur den Kauf oder die Miete zur Verfugung steht.

Abschliefiend bleibt festzuhalten, dass eine optimale Abstimmung der Ernte — maschinen in Bezug auf ihre Leistungsfahigkeit Kosten vermeiden hilft. Aufgrund der Vielzahl der Einflussfaktoren und der Tatsache, dass normalerweise nicht immer die optimalen Maschinen zur Verfugung stehen, wird man das theoretische, optimale Kosten-Nutzen-Verhaltnis aber nie ganz erreichen.