Substrat-Logistik

In Zeiten steigender Transportkosten ist es besonders fur BGAs wichtig, die Betriebskosten stetig zu analysieren und — wenn moglich — zu optimieren. Im Gegensatz zu den Transportunternehmen, die z. B. steigende Dieselpreise oder die LKW-Maut an den Kunden weiter geben konnen, ist der Umsatz einer BGA durch das EEG — abgesehen von Warmeerlosen — nach oben begrenzt bzw. festgelegt. So stiegen z. B. die Dieselpreise inkl. Umsatzsteuer seit 2005 bis Juli 2011 um 28,9 % (BGL 2011).

Unter wirtschaftlichen und umwelttechnisch-/energetischen Gesichtspunkten sollten daher die Transportwege des einzulagernden Substrates bzw. des abzu — fahrenden Garrestes moglichst kurz gehalten werden. Da zur Zeit das Gros der BGAs mit dem Rohstoff Mais als Hauptsubstrat betrieben wird, der neben der energetischen Verwendung in der Hauptsache als Futtermittel angebaut wird, kann es in der Aussaat — und Erntezeit durchaus zu Engpassen bezuglich der benotigten Maschinen kommen.

Neben rein landwirtschaftlichen Maschinen betrifft dies auch die Transportmittel. Es erscheint also ratsam, fruhzeitig die Verfugbarkeit aller benotigten Maschinen sicher zu stellen. Sofern nicht der komplett benotigte Fuhrpark im Eigentum der erntenden und liefernden Landwirte steht, sollten auch einige Tage fur Schlecht — wetterpausen extra eingeplant werden.

Bei der Wahl der Transportmittel kommt es entscheidend auf die Entfernung an, uber die die Ernte bis zur BGA transportiert werden muss. Bei kurzeren Dis — tanzen ist der Einsatz von Schleppern mit Anhangern durchaus sinnvoll, da das Sub — strat nach dem Hackseln nicht noch einmal umgeladen werden muss. Uber grofiere Distanzen ist der Einsatz von Schleppern hingegen oft nicht sinnvoll, hier bringen Lastzuge trotz des notigen Umladens haufig Kosten — und Zeitvorteile (Handler et al. 2011). Grundsatzlich wird man jedoch bestrebt sein, das Substrat in der naheren Umgebung zu erzeugen und nur in Ausnahmefallen Substrat auch bei grofieren Dis — tanzen hinzu zu kaufen.

Daruber hinaus sind gewerbliche Transporte steuerlich schlechter gestellt, denn die Vergunstigungen fur die Land — und Forstwirtschaft (Stichwort: Agrardiesel) gehen hier verloren. Sofern aber vereinbart wird, dass der Eigentumsubergang erst „ab Siloplatte“ erfolgt, kann dies unter Umstanden vermieden werden.