Technische Aspekte

4.1 Strukturierung des Biomasseangebots

Matthias Grotsch

Je nach Grofie einer Biogasanlage (BGA) werden grofie Mengen an Substrat fur eine Laufzeit von z. T. uber 20 Jahren konstant benotigt. Die Wirtschaftlichkeit der Anlage hangt zu grofien Teilen von den Kosten der Substratversorgung und der nachgelagerten Garrestausbringung ab. Langfristige Vertrage und ein geschickter Substratmix konnen hier zur Optimierung der Substratkosten fuhren. Die dauer- hafte, preislich belastbare Sicherstellung der Substratversorgung sollte oberste Prioritat und Vorrang vor einer „maximalen Chancenerzeugung/Spekulation“ beim Preisgefuge haben.

Bei Biogasanlagen, die nachwachsende Rohstoffe (NawaRo) einsetzen, sieht das EEG neben der festen Einspeisevergutung zusatzlich einen NawaRo-Bonus (ab EEG 2012 im Prinzip Vergutungsklasse I) je erzeugter kWh Strom vor. Dadurch wird die Nutzung von Energiepflanzen als Substrat profitabel. Die wohl bekannteste und mittlerweile meist diskutierte Energiepflanze ist der Mais. Daneben werden unter anderem auch Zuckerruben, Grassilage oder Ganzpflanzensilage (GPS) als Substrate eingesetzt. Viele weitere Pflanzen befinden sich in der Entwicklung oder Erprobung. Neben den nachwachsenden Rohstoffen wird auf Milchvieh — oder Ver — edelungsbetrieben regelmafiig auch die anfallende Gulle bei der Gasproduktion mit verwendet.

Bei der Strukturierung des Biomasseangebotes sind auch aus kaufmannischer Sicht diverse Punkte zu beachten. Die hier aufgefuhrte Reihenfolge stellt dabei keine Rangfolge dar, vielmehr greifen alle Sachverhalte mehr oder weniger stark ineinander uber.

J. Bottcher, Management von Biogas-Projekten,

DOI 10.1007/978-3-642-20956-7_4, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013