Arbeitsplatze

Wichtig im Zusammenhang mit der Bioenergienutzung ist die Schaffung, der Erhalt oder auch die Verdrangung von Arbeitsplatzen. Von 300.000 Arbeitsplatzen, die im Rahmen der Nutzung von erneuerbaren Energien bisher in Deutschland geschaffen wurden, werden 100.000 der Bioenergie zugerechnet (BMELV 2010). Daher werden zwei Kriterien zur Berucksichtigung der Schaffung von Arbeitsplatzen formuliert und bei der Auswahl von Biogas-Vorhaben berucksichtigt.

Arbeitsplatze netto

Die Biomassealternativen unterscheiden sich, je nach Grofie und Betreibergesell — schaft, darin, wie viele neu geschaffene Arbeitsplatze den ggf. verdrangten gegen — uberstehen. Bei einer kleinen Biogasanlage wird eine Teilzeitstelle mit einem Umfang von ca. 10 h pro Monat geschaffen, bei einer sehr grofien Anlage sind es funf bis zehn Vollzeitstellen. Auf der anderen Seite erhalt bei bestimmten Konzepten wie dem Bioenergiedorfkonzept beispielsweise der Schornsteinfeger weniger Auftrage, weil die vielen einzelnen Kamine nicht mehr zu betreuen sind. Diese Neuschaffung und der Wegfall von Arbeitsplatzen sind gegeneinander aufzurechnen. Je hoher die errechnete Zahl von Netto-Arbeitsplatzen, desto besser.

Teilzeitmoglichkeit

Fur die Familienplanung und die Gleichberechtigung von Mannern und Frauen ist es gut, wenn Unternehmen die Moglichkeit vorsehen, bei bestehendem Wunsch auch Teilzeitjobs anzubieten. Denn wie in zahlreichen Studien festgestellt wurde, konnen Teilzeitstellen zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf fur Manner und Frauen beitragen (BMFSJ 2008; OECD 2005, 2002; SEK 2006; Caspar et al. 2005). Ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei Interesse auch reduzierte Stellen angetreten werden konnen, bei einer Biomassealternative hoher als bei einer anderen, werden mehr Punkte vergeben.