Wahrgenommener Larm

Objektive Larmquellen sind der Biomassetransport und der Betrieb der Biogas — anlage. Zum Transportlarm zahlen der An — und Auslieferungsverkehr (landwirt — schaftliche Nutzfahrzeuge, Tankwagen) auf dem Anlagengelande und auf der offentlichen Strafie, die Einbringung von Substrat in die Biogasanlage (Radlader, landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge, Forderschnecken, Annahmebunker), zum Betriebslarm tragen die Ruhrwerke in Fermentern und Endlagern und die Ver- brennungsmotoren bei. In der sogenannten „Technischen Anleitung Larm“ (TA- Larm) werden unterschiedliche Richtwerte fur Tages — (6.00-22.00 h) und Nachtzeit (22.00-6.00 h) postuliert. Aufierdem wird unterschieden zwischen Wohngebieten, Mischgebieten und Gewerbegebieten. Je grofier dabei eine Biogasanlage oder die Bioenergieanlagen insgesamt, desto grofier die Wahrscheinlichkeit, dass der Larm als storend empfunden wird. Wichtig ist hier wie bei der Wahrnehmung des Geruchs, dass nicht das objektive Ausmafi des Larms entscheidend ist, sondern die subjektive Empfindung und die Bewertung von Gerauschen als „Larm“ (Guski 2000). Gelingt es, den Anwohnern die mit der Biogasanlage verbundenen Gerausche als „sinnvoll und notig fur die eigene, umweltfreundliche Energieversorgung“ nahezubringen, kann es sein, dass diese nicht als storend empfunden werden. Erhoht wird die Wahr­scheinlichkeit hierfur, wenn die Anwohner von Anfang an an den Planungen fur die Anlage beteiligt sind, dann haben sie namlich das Gefuhl, die Anlage sei Teil ihrer eigenen Wunsche und Vorstellungen und die Auswirkungen solcher eigener Bestrebungen werden seltener als storend empfunden (hier lasst sich das Phanomen der „Vermeidung kognitiver Dissonanz“ nach Festinger (1957) beobachten). Ein Tipp von Praktikern zur Akzeptanzerhohung ist aufierdem, die Anlage mit schnell — wachsenden Pflanzen einzugrunen: Denn eine Anlage, die nicht gesehen wird, riecht subjektiv weniger und macht weniger Larm (sic!) (Einfeldt 2011).

Der wahrgenommene Larm wird ebenfalls uber einen Fragebogen auf einer 5-Punkte-Skala erhoben. Je geringer dabei der erwartete Larm, desto besser.